JCI Uri hinter schwedischen Gardinen in Stans

Wenn das Leben plötzlich fremdbestimmt wird und sämtliche Regeln und Vorschriften gekannt und eingehalten werden müssen. Dieses Gefühl haben die Mitglieder der jungen Wirtschaftskammer Uri hautnah erlebt.

Am vergangenen Mittwoch besuchten rund 34 Mitglieder der jungen Wirtschaftskammer Uri das Untersuchungs- und Strafgefängnis in Stans. Stefan Rohr, Leiter des Untersuchungs- und Strafgefängnis, Stefan Villiger, Betreuer und Sepp Zurfluh vom Amt für Justiz Uri führten die Gruppe durch die Anlage.

Das Untersuchungs- und Strafgefängnis vollzieht für die Kantone Nidwalden und Uri Untersuchungshaften, kurze Freiheitsstrafen bis sechs Monate, Ersatzfreiheitsstrafen und Administrativhaften im Ausländerbereich. Das Gefängnis verfügt über 34 Plätze in Einzel-, Zweier- und Viererzellen, einen Spazierhof mit Sport- und Freizeitgeräten, einen Fitnessraum, eine Bibliothek und einen Kiosk. Sehr schnell spürten die Besucher, dass was wie eine Aufzählung eines Sport- und Wellnesshotels klingt, mit einem solchen überhaupt nichts gemein hat. Kahle Zellen, mit dem nötigsten ausgestattet erwarten hier die Insassen. Ebenfalls ein klar strukturierter Alltag ist für alle Pflicht. Luxus wie eine Zigarette oder TV müssen auch hier, analog der Welt ausserhalb der Gefängnismauern, mit Arbeiten verdient werden. Für alle Insassen gilt Arbeitspflicht, wer diese nicht befolgt wird dementsprechend diszipliniert.

Nebst den täglichen Abläufen waren für die jungen Wirtschaftsleute vor allem die eigenen Erfahrungen der Mitarbeiter der Anlage spannend. Stefan Villiger erzählte beispielsweise von täglich ablaufenden Psychospielchen der Gefangenen um sich Vorteile zu erschleichen. Ebenfalls berichtete er über die Schwierigkeiten bei Rassenunterschieden der Insassen. Nicht fehlen durfte natürlich auch die klassische Frage: Ist hier schon mal jemand ausgebrochen? Diese Frage bejahte Stefan Rohr um dann gleich mit einem Schmunzeln anzufügen, dass man die beiden Flüchtigen kurze Zeit später bereits wieder gefasst hatte.

Den Abend liess man dann bei einem köstlichen Nachtessen im Nidair in Ennetbürgen ausklingen. Während des Nachtessens bat die JCI Präsidentin Silvana Frei den Gast Sepp Zurfluh nochmals von seiner jahrelangen beruflichen Erfahrung im Amt für Justiz zu erzählen und sorgte somit für einen erfolgrei-chen Abschluss eines spannenden Abends.

Den JCI Mitgliedern bleibt nun nur zu wünschen übrigen dass man, analog dem Monopolyspiel, nur zu Besuch im Gefängnis war.